Die offene Feldschlacht bildete wegen ihres ungewissen Ausgangs immer ein Risiko. In einer Vielzahl einzelner Gefechte fehlte selbst den Kommandierenden häufig der genaue Überblick über das Geschehen. Waren die Truppenteile erst in den Kampf geführt, blieben kaum Möglichkeiten für eine grundlegende Änderung der Schlachtordnung.
Detail einer schwedischen Darstellung der Schlacht bei Wittstock 1636 - Kriegsarchiv Stockholm
Vor der Einführung einer umfassenden Uniformierung waren die Soldaten im Gefecht auf Kennzeichnungen wie farbige Armbinden oder Zweige angewiesen. Freund und Feind erkannten sich aber vor allem an unterschiedlichen Fähnlein, die im unübersichtlichen Schlachtgetümmel als Erkennungszeichen dienten.
Entwurf für das Fähnlein des Rittmeisters von Selbach - um 1620 - Sammlung Museum des Dreißigjährigen Krieges
Aus den meisten Schlachten ging keine der kämpfenden Parteien als eindeutiger Sieger hervor. Hatte bis zum Einbruch der Dunkelheit keine der beteiligten Parteien das Schlachtfeld geräumt, ruhten die Kämpfe. Die Nerven der Führer und der Soldaten entschieden über den Rückzug einer der Parteien. Das Heer, welches länger auf dem Schlachtfeld verweilte, wurde im allgemeinen als Sieger angesehen.
Ein wichtiger Wandel vollzog sich im Laufe des Dreißigjährigen Krieges bei den Schlachtaufstellungen. Kämpften die Heere zu Beginn noch in starren Gevierthaufen, deren Wirkung vor allem in ihrer Masse bestand, gewann seit dem Kriegseintritt Schwedens die weniger tief gestaffelte »schwedische Schlachtordnug« an Bedeutung. Ihr Erfolg hing jedoch entscheidend von der Disziplin und dem inneren Zusammenhalt der Truppe ab.
Kanonenkugeln vom Schlachtfeld bei Wittstock - Granit - Sammlung Museum des Dreißigjährigen Krieges