Die Feldarmeen des Dreißigiährigen Krieges zählten bis zu 40.000 Söldner. Ihre Anwerbung und ihr Unterhalt stellten die Landesherren jedoch vor erhebliche finanzielle und organisatorische Probleme. Daher wurden mit der Aufstellung der Regimenter selbständige Kriegsunternehmer beauftragt, die eigenverantwortlich Männer anwarben. Das Profitinteresse stand hierbei eindeutig im Vordergrund. Privatgeschäfte mit den Heereslieferanten, veruntreuter Sold und Einsparungen bei der Verpflegung füllten die Kassen der Unternehmer und Offiziere.
Kriegskasse - 1. Hälfte des 17. Jhdt. - Sammlung Museum des Dreißigjährigen Krieges
Gleichzeitig verschlechterten sich im Verlauf des Krieges die Lebensbedingungen der einfachen Soldaten. Eine zunehmende Verelendung war die Folge, Plünderungen unter der Landbevölkerung oft der einzige Ausweg. Begünstigt durch die schlechten Lebensverhältnisse starben mehr Soldaten durch Seuchen, als durch Kampfeinwirkungen. Dennoch trieb die auch unter der Zivilbevölkerung immer stärker spürbare materielle Not viele Männer in den Solddienst. Doch die Aussicht auf Beute und Kriegsruhm blieb den höheren Befehlshabern vorbehalten.
Blick in die Ebene 4 "Das Leben in der Armee"
Ein weiteres Problem bildete der militärisch notwendige, aber auf Grund seiner Größe nur schlecht kontrollierbare Tross. In ihm sammelten sich neben Geschäftemachern auch zahlreiche sozial entwurzelte Außenseiter und die Familien der Söldner. In der Anwendung einer strengen Militärjustiz sahen die Befehlshaber oft das einzige Mittel, um der zunehmenden Disziplinlosigkeit und Verwahrlosung entgegenzuwirken