Pralle Lebensfreude und höfischer Glanz prägten das Bild des 17. Jahrhunderts und des Dreißigjährigen Krieges ebenso, wie tiefe Religiosität und eine von den apokalyptischen Geißeln der Zeit - Krieg, Pest und Hungersnot- bestimmte Todesahnung. Prophezeiungen, Astrologie und magische Praktiken bestimmten die Auseinandersetzung der Menschen mit der Zukunft und dem als übermächtig empfundenen Naturgeschehen.
Abseits von Schlachten und Kriegesgreuel ging der Alltag in Stadt und Land seinen gewohnten Gang. Einige Städte, wie Hamburg und Amsterdam, profitierten vom Aufschwung des Handels mit kriegswichtigen Gütern und dem entstehenden Geldmarkt, einer wichtigen Voraussetzung für die Fortführung des Krieges. Rüstungszentren wie Lüttich oder das für seine Pferdezucht berühmte Oldenburg blieben von den Kriegsparteien unbehelligt.
Mit zunehmender Kriegsdauer vermehrten sich die Leiden der Bevölkerung durch die schlecht versorgten und ausgehungerten Armeen in den betroffenen Gebieten. Die Landbewohner flüchteten vor den heranrückenden Heeren in Städte und Wälder oder wanderten auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen in benachbarte Territorien aus.
Große Bevölkerungsverschiebungen und -verluste waren Folgen, die noch lange nach dem Ende des Krieges spürbar blieben. In Schweden, das nicht direkt von Kriegseinwirkungen betroffen war, führte die systematische Aushebung junger Männer für den Kriegsdienst zu einem nachhaltigen Bevölkerungsrückgang.