Ebene 7 - Der langersehnte Friede

Infolge der großen räumlichen und zeitlichen Ausdehnung dieses Krieges waren Schritte zum Frieden außerordentlich beschwerlich. Zerstörungen und die massiven Auswirkungen auf viele Bereichen des Lebens führten dazu, dass sich der Wunsch nach Frieden in breiten Bevölkerungsschichten relativ schnell äußerte. So fanden in allen Kriegsperioden offizielle und geheime Friedensverhandlungen zwischen den verfeindeten Parteien statt. Bis zuletzt prägten aber die auf militärische Gewalt und Überlegenheit setzenden Kräfte das Bild von Politik und Diplomatie. 
Die viele Impulse, Hoffnungen und Bemühungen nahmen - in der einen oder anderen Weise - Einfluss auf die staatspolitischen Entscheidungen, die zum Friedenswerk von Münster und Osnabrück führten.

 

Blick in Ebene 7

 

Die Verträge, die den Kriegszustand zwischen Spanien und den Vereinigten Niederlanden (Januar 1648) sowie zwischen Kaiser (und Reich) und den Kronen Schwedens und Frankreichs beendeten (Oktober 1648), spiegeln die durch den Krieg herbeigeführten Kräfteverhältnisse im Reich und in Europa wieder. Sie lösten die angestauten Probleme durch den allseitigen Verzicht auf die Maximalziele des Krieges und die Verrechtlichung des Konfliktstoffes.

Die formelhaft verkündete »pax perpetua« (= immerwährender Friede) konnte der Westfälische Friede auf Grund der Macht- und Gesellschaftsstrukturen nicht einlösen, doch wies er den Weg zur Bewältigung künftiger Kriegslagen.